Inner Dance - Ein Erlebnisbericht
- natalieswysen
- 8. Sept. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Ich freue mich auf den Inner Dance, weil ich weiss, es ist Zeit.
Zeit mich wieder mal dieser Art von Heilung hinzugeben.
Wir sitzen für den Start, wie immer, im Kreis. Seve macht die Einleitung und ich merke, wie mein Herz bereits weit offen ist.
Als wir eine kurze Atemübung machen, kullern bereits die ersten Tränen.
Dann schnappt sich jeder eine Yogamatte, eine Decke und evt. ein "Kissen" und macht es sich irgendwo im Raum bequem, denn die folgenden 90 Minuten werden wir mit grösster Wahrscheinlichkeit liegend verbringen. In Savasana, der Dead Man's Pose/Corpse Pose.
Ich schliesse meine Augen und lasse mich immer tiefer in die Mitte sinken. Mirjana unterstützt uns indem sie unser Bewusstsein in die verschiedenen Körperzonen schickt.
Und dann fängt die Musik an und ich bin mittendrin.
Ein Wal holt mich ab und schwimmt mit mir zu Atlantis.
Ich bin nicht das erste Mal dort und doch ist es jedes Mal überwältigend. Und ich spüre, wie die ersten Tränen und das erste Weinen an die Oberfläche kommen.
Ich fühle Trauer. Grosse Trauer. Ich kenne diese Trauer, nur wusste ich bislang nicht, woher sie stammte.
Nun weiss ich es, es ist die Trauer meiner Seele über den Verlust all dieser wunderbaren Schönheit und Liebe, die wir zu Zeiten von Atlantis und Co. hier auf Erden hatten.
Ja, es ist immer noch wunderschön, dennoch ist da eine Sehnsucht.
Nun ziehen ganz viele Bilder an meinem inneren Auge vorbei und ich realisiere, dass ich gerade einen Schnelldurchlauf einer Vielzahl von früheren Leben sehe.
Nun wechselt die Musik, es kommt ein episches Lied.
Filmmusik, denke ich. Last Samurai wahrscheinlich.
Später in der Sharing Runde werde ich erfahren, dass es tatsächlich Last Samurai war.
Ich sehe mich auf einem Schlachtfeld, realisiere, dass ich schon auf beiden Seiten gestanden habe. Ich habe sowohl getötet und wurde getötet. Und ich realisiere, dass ich schon so viele Male am Boden lag und immer wieder aufgestanden bin und noch immer da bin.
Und so komme ich zur Erkenntnis/Entscheidung: "Ich habe genug gelitten. Es ist Zeit, um aus dem Leid herauszukommen."
Plötzlich galoppiert ein Pferd übers Schlachtfeld und ich schwinge mich auf seinen Rücken und zusammen verlassen wir das Schlachtfeld.
Wir halten am Ufer eines grossen Gewässers. Es ist das Meer. Ich schaue einfach auf das Wasser und den Horizont, lausche dabei der Musik.
Als nächstes sehe ich mich auf einem Hügel stehend ins Tal resp. in eine Senke hinunterblicken.
In dieser Senke haben sich unzählige Menschen versammelt.
Dann sehe ich mich aus der Beobachterrolle, wie ich in die Senke herunterlaufe und mich in die Mitte dieser Menschengruppe begebe. Und plötzlich bin ich wieder voll bei mir und realisiere, dass es sich hier um all meine Ahnen handelt. Sie sind so so stolz auf mich und lassen unendlich viel Liebe in meine Richtung fliessen.
Auch die "grossen" weiblichen Ahnen sind da: Maria Magdalena, Kuan Yin, Lilith, Isis und wie sie alle heissen.
Aber auch mein Grossvater mütterlicherseits, der mich begrüsst und einfach nur grosse Freude versprüht.
Ich weine. Dabei werde ich physisch von einem/einer der Facilitators gehalten resp. mit einer unbeschreiblichen Liebe berührt. Es tut so gut, wieder mal auf der empfangenden Seite zu sein.
Nach diesem Ahnentreffen versinke ich in die Musik und lass mich treiben. Ab und zu will mein Verstand mit banalen Themen reinfunken, doch ich gebe ihm dafür keinen Raum.
Nun ist wieder jemand bei mir. "Arbeitet" an mir. die Musik ist im Moment ein Sprechgesang resp. eine Art Rede von jemanden.
Ich merke wie sich bei mir eine nächste Welle anbahnt.
Meine Hände sind bereits auf meinem Herz und der oder die Facilitator ist weiterhin bei mir.
Dann sagt die Stimme in der Musik "Farewell my son. Farewell my daughter."
Und dann brechen alle Dämme und ich weine und weine und weine. Und zwar so richtig und es tut gut. Es ist heilsam.
Endlich dürfen sich diese uralte Trauer und auch die nicht ganz so alte Trauer zeigen und den Raum erhalten, der ihnen zusteht.
Langsam verebben meine Schluchzer und ich finde zu einem ruhigen Atmen zurück. Auch der oder die Facilitator zieht sich zurück. Die Stimme in der Musik sagt nun: "You are an angel."
Während den nächsten Songs lasse ich mir Zeit, um mich zu erholen.
Kurz vor Schluss wird das Mantra "Ra Ma Da Sa Sa Se So Ham" gespielt. Ich sehe mich in weiten Gewändern in einem Tempel irgendwo in Asien und fühle mich ruhig, wohl und zuhause.
Ich fange an das Mantra mitzusingen und auch die anderen Teilnehmer, wie auch Facilitator, singen mit.
Die Energie, die dabei entsteht ist einfach nur "Wow!" So viel Liebe!
Bald darauf werden wir sanft angewiesen, langsam ins Hier und Jetzt zurückzukehren.
Die darauffolgende sowie obligate Sharingrunde ist sehr berührend und gibt nochmals weitere Inputs für die Integrationszeit.
Dieser Inner Dance hat mir einmal mehr gezeigt, wie heilsam und liebevoll diese Heilmethode ist und wie wichtig es ist, dass in der jetzigen Zeit regelmässig solche Angebote stattfinden.




Blog Innerdance: Beim Lesen des Textes bin ich ganz in deine Erzählung eingetaucht und hab ein Gefühl von „Anteilnahme/ Bewegt Sein“ erfahren, jedenfalls hatte ich Tränen in den Augen. Danke für das Teilen dieser Erfahrung.